Mittwoch, 6. März 2013

Vattenfall streicht 1.500 Jobs in Deutschland

Stockholm/Berlin (dapd). Nach den Konkurrenten E.on, RWE und EnBW plant nun auch der vierte große Stromerzeuger auf dem deutschen Markt, Vattenfall, spürbare Einschnitte beim Personal. Allein in Deutschland sollen rund 1.500 von derzeit etwa 20.000 Jobs wegfallen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mit. Betroffen seien die Standorte Berlin, Hamburg und Cottbus. Konzernweit sollten demnach insgesamt 2.500 Stellen wegfallen.

"Die Welt hat sich verändert, und wir haben unsere Strategie an die neue Realität angepasst", sagte Konzernchef Oystein Loseth. Der Konzern geht nach seinen Worten davon aus, dass höhere Energieeffizienz und ein langsameres Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren zu einer dauerhaft schwachen Nachfrage führen werden. Vattenfall erwarte deshalb in der absehbaren Zukunft "gleichbleibend niedrige Großhandelsstrompreise und Margen". Der Personalabbau werde aber "sozialverträglich in einem engen Dialog mit den Mitbestimmungsgremien" ablaufen, versicherte Loseth.

Die großen Energiekonzerne in Deutschland leiden zurzeit unter einer schleichenden Erosion ihres Geschäftsmodells. Der Boom der erneuerbaren Energien lässt die Gewinne aus der konventionellen Stromproduktion schrumpfen. Außerdem machen die Auswirkungen des beschleunigten Atomausstiegs den Konzernen weiter zu schaffen.

Alle Konzerne wollen deshalb den Gürtel enger schnallen. Deutschlands größter Energieversorger E.on hat sich in seinem Effizienzsteigerungsprogramm "E.on 2.0" vorgenommen, die Zahl der Arbeitsplätze im Konzern um 11.000 zu verringern. Beim Essener Rivalen RWE sollten bis zu 10.400 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen. Der drittgrößte deutsche Energiekonzern EnBW kündigte erst im Dezember den Abbau von 1.350 Stellen an.

 


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